专栏名称: 北京德国文化中心歌德学院
北京德国文化中心•歌德学院(中国)成立于1988年,是在华第一家外国文化中心。我们致力于推广德语、促进中德文化合作以及传播德国最新信息。
目录
相关文章推荐
全网快资讯  ·  元宵节的20句祝福语,句句暖心! ·  昨天  
读财报说新股  ·  逆势爆发的总龙头,就它了! ·  昨天  
读财报说新股  ·  逆势爆发的总龙头,就它了! ·  昨天  
51好读  ›  专栏  ›  北京德国文化中心歌德学院

Filmreihe: Ein Jahrhundert ukrainischer Film

北京德国文化中心歌德学院  · 公众号  ·  · 2024-10-26 17:10

正文

© Das asthenische Syndrom


Die Filmreihe „Erinnerung und Zukunft: Ein Jahrhundert ukrainischer Film“, gemeinsam organisiert vom Goethe-Institut China, dem Institut Français und der Botschaft der Ukraine in Peking, wird am 2. November 2024 im Goethe-Institut China fortgeführt. Zwischen August 2024 und März 2025 präsentieren das Goethe-Institut China und das Institut Français eine Auswahl bedeutender ukrainischer Filme aus dem vergangenen Jahrhundert, um dem Publikum die besondere Ästhetik und Geschichte des ukrainischen Kinos näherzubringen.

Der Kurator der Filmreihe, Xu Feng, erklärt:

„Innerhalb des Montagekinos der ehemaligen Sowjetunion sind Dowschenkos Filme für Naturbeschreibungen und die Darstellung von Lebensrealitäten weithin bekannt. Gleichzeitig schöpfen sie aus einem kämpferischen Geist, der von den kosakischen Vorfahren des Regisseurs herrühren mag. So sind alle Werke, die zu einer Quelle des poetischen Kinos der Ukraine wurden, vom Gesang der Heimat und dem Lied der Soldaten durchdrungen. Dowschenkos großartige Filme, die der Filmemacher selbst als ‚dramatische Filmballaden‘ bezeichnete, wurden von ihm in ukrainischer Sprache verfasst und in seiner einzigartigen Filmsprache realisiert.

Das poetische Kino der Ukraine hat im Laufe seiner Entwicklung eine Vielzahl von Stilen und Formen hervorgebracht. Kira Muratowa beispielsweise kreierte ihre Art der poetischen Groteske. Als Meisterin des ‚weiblichen Films‘ zeichnete die Regisseurin, die für ihren sowohl mutigen als auch ungewöhnlichen absurden Stil bekannt war, das psychologische Porträt einer hoffnungslosen Zeit. Ein Werk, in dem ein subtiler individueller Widerstand spürbar wird und das auf eine neue Ära hinweist: eine unabhängige, freie und denkende Ukraine.“

Das Programm:


31. Oktober 2024


19:00 Filmvorführung „Swan Lake: The Zone“

Sprache: Originalton mit chinesischen Untertiteln

Ort: Institut Français  (Guangcai International Mansion, 18 Gongti Xilu, Pékin)

Für den Ticketkauf scannen Sie den QR-Code unten:


2. November 2024

13:30 - 14:45 Filmvorführung „Erde“
14:45 - 15:45 Gesprächsrunde mit Xu Feng, Ouyang Jianghe, Zhu Jinjing, moderiert von Zhou Jianing
16:00 - 18:50 Filmvorführung „Das asthenische Syndrom“ (mit einer 15 minutigen Pause)
18:50 - 19:50 Gesprächsrunde mit Dai Jinhua, Xu Feng, Zhu Wen, moderiert von Zhou Jianing
Sprache der Filme: Originalton mit chinesischen und englischen Untertiteln
Sprache der Diskussion: Chinesisch
Ort: Goethe-Institut China (Originality Square, Jiuxianqiao Road No. 2, Chaoyang District, Beijing)
Eintritt frei. First come, first served.


Kurator der Filmreihe: Xu Feng

Danksagung: Liu Sha, Guo Zhong̛an, Li Yunping, Zhao Miao, Huang Yuan, Jiang Haolun

Folgen Sie den WeChat-Kanälen des Goethe-Instituts China und des Institut Français, um Informationen über weitere Programme zu erhalten.


+++

Die Filme


©Swan Lake: The Zone

Swan Lake: The Zone
Ukrainisch: WebЗона
1990, 96 Minuten
Produktion: Ukraine
Regie: Jurij Iljenko (1936–2010)

Der Film wurde 1990 mit dem FIPRESCI-Preis in der Sektion Directors’ Fortnight des Filmfestivals von Cannes ausgezeichnet.

Das Drehbuch des Films wurde von Iljenkos langjährigem Partner Sergei Paradschanow auf der Grundlage seiner Gefängniskarriere geschrieben und auch im selben Gefängnis gedreht. Drei Tage vor Ablauf seiner Strafe bricht ein Gefangener aus und versteckt sich in einem riesigen Denkmal in Form einer Sense und einer Axt, wo er einer Frau begegnet. Während sie von einem neuen Leben träumen, wird er wieder ins Gefängnis zurückgebracht, wo ihm die Gefängnisleitung droht, dass er das Gelände nie wieder würde verlassen können. „Ich habe diesen Film gemacht, weil es für mich unmöglich war, diesen Film nicht zu machen. Es ist ein Film über Flucht – über Gefangene. Ich selbst hatte immer das Gefühl, dass ich und die ganze Nation Gefangene in einer riesigen Zone sind. Die Flucht ist die letzte, verzweifelte Hoffnung. Es ist auch eine Flucht in die Kunst“, gesteht Iljenko.

© Erde

Erde (Earth)
Ukrainisch: Земля
1930 / 75 Minuten
Produktion: Ukraine
Regie: Oleksandr Dowschenko (Олександр Петрович Довженко)

Platz zwei auf der 2021 vom Oleksandr Dovzhenko National Centre erstellten Liste der 100 besten Filme in der Geschichte des ukrainischen Kinos.

In seinem herausragenden Stummfilm „Erde“ greift Dowschenko die drei großen ewigen Themen der Lyrik auf: Liebe, Tod und die unerschöpfliche Fülle der Natur. Das Thema des Films ist ganz und gar modern; es ist dasselbe wie in Eisensteins „Die Generallinie“ (im Deutschen auch bekannt als: „Das Alte und das Neue“, „Der Kampf um die Erde“), wo er den Kampf um die Kollektivierung des Landes und die damit verbundenen Schwierigkeiten darstellt. Das ländliche Milieu, mit dem Eisenstein nicht gut zurechtkam, wurde von Dowschenko, der selbst Bauer war, mit großem Geschick dargestellt. In seinem Film „Erde“ bringt er die leidenschaftlichen Gefühle eines großen Malers zum Ausdruck und verfolgt mehrere Themen, die aufgrund ihrer Authentizität sehr berührend sind: das Ackerland unter einem wolkenverhangenen Himmel, die im Sonnenlicht schwankenden Weizenähren, die Äpfel im Herbstregen und die Sonnenblume, die die Nationalblume der Ukraine ist, um nur einige zu nennen. (George Sadoul, Histoire du cinéma mondial, des origines à nos jours, 1979, nach der chinesischen Übersetzung von Xu Zhao / Hu Chengwei)


© Das asthenische Syndrom

Das asthenische Syndrom (The Asthenic Syndrome)
Ukrainisch: Астенічний синдром
1989 / 153 Minuten
Produktion: Ukraine
Regie: Kira Muratowa (1961–2018)

Gewinner des Sonderpreises der Jury (Silberner Bär) bei den 40. Internationalen Filmfestspielen Berlin; russischer Nika-Preis 1991; Platz sechs auf der 2021 vom Oleksandr Dovzhenko National Centre erstellten Liste der 100 besten Filme in der Geschichte des ukrainischen Kinos.

„Das asthenische Syndrom“ ist wie ein „Stück im Stück“ aufgebaut: Der erste Teil (in Schwarzweiß) beschreibt die Wut, die Verzweiflung und letztlich die Genesung der Ärztin Natascha nach dem Tod ihres Mannes. Dieser Teil ist tatsächlich ein „Film“. Im zweiten Teil (in Farbe) schläft der Lehrer Nikolai in den unpassendsten Momenten ein, zum Beispiel bei Filmvorführungen. Er wird in eine psychiatrische Klinik eingeliefert, aber bald wieder entlassen, nur um schließlich in der U-Bahn einzuschlafen. Dieser Film war der Einzige, der in der UdSSR während der Amtszeit von Gorbatschow verboten wurde, und gilt als „letzter sowjetischer Film und erster postsowjetischer Film“. Dieses Meisterwerk ist das Destillat eines absurden Lebens. In Muratowas Worten: „Das Tagebuch und alles, was ich je geschrieben habe, möchte ich verbrennen, zerstören! Meine Asche verstreuen, mich auf den Müllhaufen werfen, den Tieren im Zoo zum Fraß vorwerfen. Ich hoffe, der Film wird das Einzige sein, was von mir übrigbleibt – das ist alles!“



+++


Die Gäste


©privat

Dai Jinhua ist außerordentliche Professorin für Kulturwissenschaften an der sinologischen Fakultät der Peking Universität. Sie war Dozentin in der Abteilung für Filmliteratur an der Pekinger Filmakademie und lehrt seit 1993 am Institut für vergleichende Literatur und Kultur der Peking Universität. Sie beschäftigt sich mit Film, Massenmedien und Gender Studies. Gemeinsam mit Meng Yue war sie Autorin von „Emerging from the Horizon of History“ (1989), der ersten Monografie über feministische Literatur in China. Sie ist Autorin von mehr als zehn Monografien und wurde in viele Sprachen übersetzt. Zu ihren wichtigsten Werken gehören: „Emerging from the Horizon of History. Modern Chinese Women‘ Literature“, „Landschaft im Nebel: Chinesische Filmkultur 1978-1998“, „Film Criticism“, „Invisible Writing: The Politics of Chinese Mass Culture in the 1990s“, „The Fording Boat: Female Writing and Female Culture in Reform Era“, „Yesterday Island“ und „Gender China. The Gender Scene in 100 Years of Chinese Cinema“.


©privat

Ouyang Jianghe ist Dichter und Vizepräsident des Poetry Institute of China. Er hat an der Beijing Normal University eine außerordentliche Professur auf Lebenszeit und ist Präsident der literarischen Gesellschaft „Today“. 1979 begann er mit der Veröffentlichung von Gedichten und verfasste zwischen 1983 und 1984 das Langgedicht „Hanging Coffin“. Zu seinen bekanntesten Werken gehören unter anderem „Die Glasfabrik“, „Liebe im Zeitalter der Planwirtschaft“, „Crossing the Square at Dusk“ etc. Ouyang Jianghe verfasste die Gedichtbände „Glas, das durch Worte dringt“, „Was geht, was bleibt“, „Tränen der Dinge“ und die kritische Anthologie „On the Side of Fiction“. Mit seinem Schreiben hat der Dichter, der heute in Peking lebt, die chinesische Lyrikszene seit den 1990er Jahren entscheidend geprägt.



©privat

Xu Feng , Professor an der Nationale Akademie für chinesische Theaterkunst, Doktorandenbetreuer, Filmhistoriker, Kurator und Filmproduzent. Er hat über 50 wissenschaftliche Aufsätze und Interviews veröffentlicht und mehr als 20 Filmfestivals in China und Frankreich kuratiert. Zu den von ihm als Executive Producer betreuten Filmproduktionen zählen „The Search“ von Pema Tseden, „The Sun Beaten Path“ von Sonthar Gyal, „The Master“ von Xu Haofeng, „Three Adventures of Brooke“ von Yuan Qing und „The Wild Goose Lake“ von Diao Yi'nan.







请到「今天看啥」查看全文